Sanierung der Gutstrasse zieht sich hin

Text: Pete Mijnssen, Bild: Ivo Mijnssen

Nach Protesten gegen das Fällen von Bäumen verzögert nun auch der instabile Untergrund das Projekt.


Die Bäume bleiben zwar stehen, dafür ist der Boden unter der Gutstrasse uneben.

Als vor genau zwei Jahren die Umbaupläne für die Gutstrasse zwischen Birmensdorfer- und Schaufelbergerstrasse vorgestellt wurden, hagelte es Proteste: Es sollten 54 von 79 Bäumen gefällt werden. Der Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements – Filippo Leutenegger, liess daraufhin ein neues Projekt ausarbeiten, mit dem Ziel, möglichst viele Bäume zu retten. Das war aber nicht der einzige Grund für die Verzögerung, wie QN3 herausgefunden hat: Auch der «schwierige Baugrund» ist dafür verantwortlich, bestätigt das Tiefbaumt.

Wie der stellvertretende Stadtingenieur und Geschäftsbereichsleiter André Murer gegenüber QN3 ausführt, machen «setzungsempfindliche Schichten wie Torf und Seekreide» den Boden in diesem Gebiet uneben. Für eine nachhaltige Sanierung der Strasse unter Erhaltung des Baumbestands muss nun der Untergrund zusätzlich stabilisiert werden. Hingegen müssen nur fünf Bäume gefällt werden. Keine Abstriche wird es bei den Veloverbindungen geben: Der Radstreifen bleibt wie anfänglich geplant 1,5 Meter breit. Die Strecke ist im Masterplan Velo als Hauptroute vorgesehen.

Das überarbeitete Projekt wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2018 aufgelegt. «Falls keine Rechtsmittel eingelegt werden, kann der Baubeginn ab dem Frühjahr 2020 erfolgen», teilt das Tiefbauamt mit. Bei der Bertastrasse – auch sie eine Haupt- und zugleich Komfortroute im Masterplan, wird es jedoch noch dauern. Das Bauprojekt ist durch Einsprachen von VCS und Pro Velo blockiert: das Bauamt will weniger Parkplätze aufheben als ursprünglich geplant. Die beiden Verbände und Anwohner befürchten Konflikte und wollen eine Priorisierung zugunsten des Veloverkehrs.