Von Palme zu Schiwago

Nach zwanzig Jahren unter libanesischer Kulinarikflagge eröffnet ein Szenewirt das Restaurant Palme neu.

Text und Bild: Pete Mijnssen


Der zukünftige Schiwago-Wirt Christian Egger auf seiner Baustelle

Zürcher Gastrokennerinnen und Insidern muss man Christian Egger nicht näher vorstellen. Sein Name steht für die legendären Restaurants Café Boy, Tessinerkeller und Grüntal. Der Szenewirt, der mit Levante den Zürchern in den Achtzigerjahren am Theaterspektakel eine hochwertige, mediterrane Küche schmackhaft machte, kehrt in der Palme in Wiedikon zu seinen Wurzeln zurück: Das Restaurant war in den siebziger Jahren eine der ersten Kollektivbeizen und für ihn eine Inspirationsquelle. Er freut ihn, dass er den Zuschlag für die Palme erhalten hat, wie er Quartiernetz3 sagt: «Es ist heutzutage nicht selbstverständlich, dass ein Vermieter dabei nicht an erster Stelle an Profitmaximierung denkt».

Allerdings waren die Gespräche mit der Verwaltung über die Neueröffnung nicht frei vom Thema Kostendruck. Denn nach über zwanzig Jahren gibt es eine neue Kücheneinrichtung, und die Räume wurden gründlich entrümpelt. Deshalb ist der Gartensitzplatz vor der Beiz an der Ecke Goldbrunnen-Bertastrasse zurzeit noch eine Baustelle. Was er denn hier kochen werde, wurde er schon verschiedentlich von Passanten gefragt. Etwa die legendären Moules et Frites, oder gibt es wieder eine Bio-Metzgete? Egger will sich noch nicht festlegen. Sicher ist: Es wird eine frische, lokale und globale Küche sein. Letzte Frage: Wieso ein russischer Name, ist er ein Russlandfreund? Ganz falsch: Es ist schlicht eine Hommage an den berühmten Film und «weil Omar Sharif ein cooler Typ war». Gerne lassen wir uns überraschen. Eröffnet wird am 8. Juni.